Nach der Ankündigung der Senatsverwaltung für Gesundheit vom Mittwoch letzter Woche, Astrazeneca an die Gruppe der 60 bis 70jährigen, die noch keine Einladung erhalten hatten, zu verimpfen, habe ich mit großer Ausdauer und mehreren Anrufabwürfen aus der Warteschlage einen Impftermin vereinbart, wohlwissend um die Diskussion über Astrazenica. Was mich überzeugte das Angebot anzunehmen, war das Handeln der Verantwortlichen im Vorfeld bei der Risikoabwägung. Das war kein Bürokratismus, sondern ein Vorgehen, das allen gerecht werden musste. Fakt ist aber, dass die Pandemie nur durch unser aller Verhalten in den Griff zu bekommen ist und zwar indem auch wir Geimpften uns weiterhin solidarisch mit Nichtgeimpften erklären und die Regeln einhalten.
Nun, vier Ruhetage nach der Impfung, fühle ich mich wieder fit und habe meine Flyertour fortgesetzt. Heute brachte sie mich in den nördlichen Bereich meines Wahlkreises.

In diesem Kiez zwischen Heerstrasse und der Kirche am Melanchtonplatz gegenüber der kürzlich umbenannten Rasenfläche vor dem ehemaligen Kriegsverbrechergefängnis an der Wilhelmstraße, dem Platz der Weißen Rose, befindet sich das Lokal G7. Der Backsteinbau war als Wohnhaus und Werkstatt 1890 gebaut worden und war Teil des ersten Kommunalen Friedhof Spandaus.
Der Spandauer Magistrat hatte 1867 entschieden, den Friedhof auf der Hasenheide, der sich dort befand, mit Verwaltungsgebäude, Leichenschauhaus und Obduktionssaal zum ersten Kommunalen Friedhof Spandaus auszubauen. Denn Bürgerbewegungen forderten, aus hygienischen Gründen, aber auch aus Angst davor, lebendig begraben zu werden, die Errichtung von Leichenschauhäusern und eine Mindestaufbahrungszeit für Verstorbene.
Ich hoffe, dass im Sommer das G7 mit seinem schönen Biergarten geöffnet ist, um nach dem Schwimmen an schönem Sonnentagen eine kleine Stärkung zu genießen.